Hoch ĂĽber Alpnach im Kanton Obwalden stiess man zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei der Verbauung des wilden Schlierenbaches in den Flanken des Kistengrates der Guberflur auf harten Flyschsandstein. 1903 begann die man mit dem bis heute betriebenen Abbau. Ein Grossteil der Arbeiter im Steinbruch, frĂĽher Italiener und Spanier, heute v.a. Portugiesen wohnten traditionell im nächst gelegenen, eigens fĂĽr die sie gegrĂĽndeten Guberdorf. Es besteht aus acht Ein- oder Zweifamilenhäusern, dem „KänhĂĽĂĽsli“ und der grossen Kantine. Um 1927/30 werkten im Steinbruch ĂĽber 200 Arbeiter, die zum Teil mit ihren Familien im Guberdorf wohnten. Heute – mit unter 50 Arbeitern – ist das Leben im Guberdorf nur noch ein schwacher Abglanz der frĂĽheren Emsigkeit. Das einstige Dorfleben in der Siedlung Guber ist fast gänzlich verschwunden. Zusätzlich verunmöglicht der zum Teil desolate bis unbrauchbare Zustand kombiniert mit dem tiefen Standard einige Häuser zu bewohnen. Die Kantine ist stillgelegt, sie wird nur noch fĂĽr vereinzelte Anlässe, als Ausstellungsraum fĂĽr Kunden und von den dort wohnenden Arbeiter zum Kochen und als Treffpunkt benutzt.
Die Zukunft des Guberdorfes ist unklar. Um das Potenzial des Ortes zu nutzen und die historisch wertvolle und malerisch gelegene Siedlung nicht zu verlieren, werden Strategien gesucht, welche in einer Studie aufgezeigt werden. Diese liefert neben einer genauen Aufnahme des Bestandes und einer differenzierten Zustandsbeschreibungen der Objekte verschiedene Lösungsansätze, wie die Substanz erhalten , ergänzt, oder sinngemäss ersetzt werden kann. Hierfür wurden verschiedene Alternativstrategien entwickelt, die sich von Abbruch bis hin zur Wiederherstellung der Anlage beschäftigen und entsprechende Vorschläge für die jeweiligen Folgenutzungen machen.
Die Erarbeitung der Studie erfolgte in enger Zusammenarbeit mit Lorenz BĂĽrgi, BĂĽrgi Architekten GmbH.